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1. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 66

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 66 — sabrikanten zu thun haben. Aus den anderen Bildern sieht man ein Familienmahl dargestellt, ferner die Darbringung von Naturalabgaben durch die Pächter; was auch sonst auf Denkmälern jener Gegend, zu Arlou (Orolaunum) und Neumagen (Noviomagus) wiederholt vorkommt: die Leute bringen ein Schaf, einen Hahn, Fische, ein Körbchen voll Äpfel, Eier; mitunter kommt auch bares Geld vor. Daß der Moselwein schon in römischer Zeit Anklang fand, wissen wir durch den Dichter Ansonius und wird durch den Anblick der Monumente bestätigt: wir sehen Mädchen, die mit Fig. 27. Bon einem Monumente der Moselgegend. hochgehaltener Traube tanzen; Weinkrüge mit Stroh umwunden; Schiffe voll Weinfässer und Schiffsleute. Die Untersuchungen über diese interessanten Zustände, die F. Hettuer in ^rier anstellte, erstreckten sich auch aus die er-erhaltenen Wohngebäude, die mancherlei Abweichungen von dem italischen Häuserbau zeigten. Das rauhere Klima forderte eine stärkere Verwendung des Fensterglases und Vorsorge für die Erwärmung der Räume, wobei die Heizvorrichtuugen der Bäder sich als praktisch erwiesen. Der Hof, das Atrium, mußte gedeckt, größere Zimmer und Wirtschaftsränme mußten eingerichtet werden, da das Leben sich hier mehr in das Innere der Häuser verlegte; so daß der

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 309

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 309 - Archologen (unter ihnen besonders verdient Professor Fabricius in Freiburg i. B.), den Zug der Grenzwehr und seine historische Entwicklung feststellte. Mit Ende des Jahres 1903 galten die Arbeiten im wesentlichen fr abgeschlossen, und die genannte Kommission wurde aufgelst. Die Ergebnisse der Forschung liegen vor in dem 7 Bnde umfassenden Werk der genannten Kommission Der obergermanisch-rtische Limes des Rmerreiches" 1895 ff. J. Der Limeszug. Die germanische Linie, die die Ostgrenze der rmischen Provinz Germania superior bildete (372 km), setzte rechtsrheinisch ein gegen-ber der linksrheinischen Einmndung des Mnxtbachesx) in den Rhein, (bei dem Orte Rheinbrohl oder Hnningen, zwischen Andernach und Linz); dann fhrte sie der die Abhnge des Westerwedes und des Taunus um die Wetterau bis zum Main. Wo der lim es den Main erreicht (bei Krotzenburg), setzt er aus; von hier aus bildete der Main die Grenze (bis Miltenberg). Jenseits des Main fhrt der Wall der den Odenwald zum Neckar. Hier setzte etwa bei Cannstatt die rtische Linie an, durch die die Nordgrenze der rmischen Provinz Raetia geschtzt wurde (178 km). Diese Linie zog sich in weitem Bogen nrdlich der Donau bis Kehlheim oder Hienheim (unweit Regensburg). Die Gesamtlnge dieser Befestigungslinie, die etwa um das Jahr 100 ausgebaut war, betrug 550 km. 2. Die Art der Befestigung. a) Ursprnglich bestand diese Sperre, die unter Domitian (8196) in Angriff genommen wurde, nur aus hlzernen, durch breite und tiefe Spitzgrben geschtzten Wachttrrnen (ca. 1000 sind jetzt festgestellt), die an der zwischen dem freien Germanien und dem Rmerreich fhrenden Grenzstrae errichtet waren. Spter wurde ihr unteres Stockwerk aus Stein erbaut und die ganze Anlage durch einen von Pallisaden eingefaten kleinen Hof eingeschlossen. gebube mit zweistckiger Galerie, und bic sog. Igeler-Sule, das ist ein Ehren-benkmal der Trierer Familie der Sekunbiner in Igel bei Trier. Dazu kommen noch viele sehr kostbare Mosaiken, namentlich der berhmte Mosaikboben in Nennig (40 km von Trier). Derselbe ist 15 m lang, 10 m breit mit 7 lebensvollen Darstellungen: als Hauptbilb ein Glabiatorenkampf, umgeben von 6 Me-baillons mit Gruppen von Tieren und Fechtern und 1 Mebaillon mit einem Orgelspieler und einem Hornblser. Die (Einzelfunbe sinb z. T. in Lokalmuseen (bebeutenbe in Frankfurt a. M, Wiesbaben, Saalburg), z. T. in den Hauptmuseen in Mainz und in Nrnberg (Germanisches Museum) untergebracht. der die Fortschritte der Rmerforschung berichten die seit 1904 jhrlich erscheinenben Berichte der die Fortschritte der rmisch-germanischen Forschung, im Auftrage der Rmisch-Germanischen Kommission des Archologischen Instituts", Frankfurt a. M. Joseph Baer u. Co. *) Der Name Vinxtbach (Fiensbach) geht zurck auf das Iat. Wort flnis; also Grenzbach zwischen Ober- und Untergermanien.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 311

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
311 5. Die Zerstrung des Limes. Dem wiederholten kraftvollen Andringen der Germanen gegenber erwies sich die Grenzsperre doch als zu schwach. Nach dem Untergange der Kaiser Alexander Severus und Julius Mamma in Mainz (235) wurden viele Kastelle von den Rmern aufgegeben, z. B. die Saalburg, wo der groe Mnzfund (550 Stck) bis auf Alexander Severus geht-Schlielich wurden unter Gallienus die ganzen Anlagen des Limes fr immer durch die Germanen zerstrt. der 260 hinaus lt sich sein Bestand nicht nachweisen. Jedenfalls war aber diese Grenzsperre fr die Germanen von dem grten Werte gewesen, weil sie so 2 Jahrhunderte lang an die Scholle gebunden, durch den Verkehr mit den Rmern po-litisch und kulturell erst heranreiften fr die ihnen von der Weltordnung bestimmte Aufgabe, das Erbe der antiken Kulturwelt anzutreten. *) Tv J Das Kaftell Saalburg bei Homburg v. d. V). (seit 1853). {. Zur Geschichte der Saalburg. Die Saalburg ist das bedeutendste Kastell, das durch die Aus-grabungen am Limes aufgedeckt ist (das grte ist Haltern bezw. Kessel-stadt in der Wetterau; die Saalburg kommt erst an 16. Stelle). Es ist wohl errichtet gegen die Chatten in Hessen und an der Lahn, welche durch fortwhrende Angriffe die Rmer im Besitze des eroberten Landes be-unruhigten. Die Zeit der Errichtung ist nicht nher zu bestimmen, da die Baureste aus dem 1., 2. und 3. Jahrhundert stammen. Einige Forscher hielten das Kastell fr das von Tacitus (ann. I, 56) erwhnte praesidium in monte Tauno, das Drusus im Jahre 11 v. Chr. anlegte und Ger-manikus erneuerte2), andere fr das von dem Geographen Ptolemus um 150 n. Chr.) zusammen mit Mattiacum (Wiesbaden) genannte Artaunon. Der Name Saalburg" begegnet uns zuerst 1747, obschon bereits aus dem 15. Jahrhundert Bezeichnungen wie Salne und Sahalgraben in jener Gegend festgestellt sind. Nach den Funden zu schlieen, ist das Kastell wohl in der Zeit des Kaisers Claudius Gothicus (268-270) von den strmenden Alemannen vollstndig zerstrt worden. der seine Trmmer breitete sich schtzend der Heidewald aus. Im Mittelalter bot die berwachsene Trmmersttte den Bewohnern 1) (Ein treues Spiegelbild des rmischen Einflusses auf die Kultur der Ger-manen ergibt sich aus einer Gruppierung der alten Lehnwrter (vgl. F. Seiler, Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnwortes". Halle 1895). , ^ ^ 2) Neuerdings glaubt (E. Schulze (Die rmischen Grenzanlagen m Deutsch-land und das Limeskastell Saalburg, Gtersloh 1903), day das praesidium in monte Tauno des Tacitus zu erkennen sei in der Erdschanze auf dem Kapellen-berge bei Hofheim. Dem stimmt F. Eramer zu (Monatsschr. f. hh. Schulen Iii, S. 626).

4. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 101

1909 - Bamberg : Buchner
Albrecht I. 101 König aus. Nun zog Adolf gegen Albrecht, sich zu rchen. Aber er fand im Handgemenge mit seinem Gegner bei Gllheim am Donnersberg am 2. Juli 1298 den Reitertod. Kapitel 69. Albrecht I. (12981308.) 1. So war nun der Habsburger, wenn auch auf Umwegen doch noch rmischer König geworden, und er trat denn auch auf dem Reichstag 1298 zu Nrnberg (November 1298) ganz als Herr des Reiches im alten Sinne auf. Eine Schar von Fürsten, eine Wolke von Grafen und Rittern um-gab ihn, die Kurfrsten versahen in alter Weise ihre Erzrnter^, selbst der König von Bhmen diente dem Herzog von sterreich persnlich. Unverhohlen zeigte Albrecht auch sonst stolzen kniglichen Mut. Schon in dem Wahlausschreiben der Kurfrsten hatte er sich als aus kniglichem Blute stammend bezeichnen lassen, und er betrachtete sich als den eigeut-lichen Nachfolger seines Vaters, Adolf von Naffau aber als einen gewesenen Thronruber. Albrecht war ein stattlicher Fnfziger, aber von schreckhaftem Aussehen. Er hatte ein Auge verloren. Den Wert des Geldes wute er zu schtzen. Seine Schatzkammer war stets gefllt. Darum galt er fr geizig. Seine nchsten Plne waren auf die Vermehrung und Ver-strkung der Habsburgischen Hausmacht gerichtet. 2. So wollte er sich Hollands bemchtigen, auch auf die Schweiz hatte er sein Augenmerk geworfen. Die rheinischen Kurfrsten, die zu murren anfingen, demtigte er rasch. Damit, da er ihnen ihre unsinnigen Zoll-erhebuugeu am Rhein ^ untersagte, waren sie mit ihm in offenen Kampf geraten, aber von ihm besiegt worden (1301/1302). Allerdings behandelte er die Aufrhrer uerst glimpflich. Nur wenige Zlle wurden aufgehoben, und bald herrschte wieder der alte Zustand. Albrecht nahm neue Plne auf. Gleich seinem Vorgnger Adolf wollte nun auch er Thringen und 1 Vergl. hiezu den Eingang von Schillers Gedicht: Der Graf von Habsburg" wo beim Dichter eine bewute Verwechslung vorliegt. 2 Nachdem Friedrich Ii. den Landesherren auch das Recht Zlle zu erheben berlassen hatte, machten sich vor allem die rheinischen Kurfrsten ein Geschft daraus, die Zollsttten am Rhein in ausgedehntem Mae zu vermehren. Namentlich hatten sie den Mittellauf von Mainz bis Coblenz, wo es dem Handel fast unmglich war, Nebenstraen bers Gebirge einzuschlagen, mit fast unglaublichen Zollerhebungen (bis zu 66/o und darber) belastet. Daher diese Rheinstrecke auch die goldene Pfaffen-gasse" genannt wurde. 209

5. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 47

1909 - Bamberg : Buchner
Mittlere Geschichte. V. Abschnitt. Deutsche Geschichte bis zum Beginn der Reformation. I. Merovinger und Karolinger. (481911.) Kapitel 42. Die Grndung des Lrankenreichs durch Chlodwig. 1. Unter den Germanen, die im Norden geblieben sind, nehmen fr ihre Zeit die Franken die erste Stelle ein. Ihr weltgeschichtlicher Beruf war die Vermittlung des romanischen Westens mit dem linksrheinischen germanischen Osten und die Verbreitung des Christentums und der roma-nischen Kultur bei den noch heidnischen Germanen. Bei ihrem Durchbruch nach Westen und der den Rhein (406409) hatten die Vandalen, Alanen und Sweben auch die dem Rmerreich zunchst sitzenden Alemannen und Franken in Mitleidenschaft gezogen. Die Salfranken hatten sich damals nach Belgien, die Rheinfranken in die Gegenden um Trier, und die Ale-mannen in die oberrheinische Tiefebene bis zu den Alpen und Vogesen er-gssen. Ein Teil der Alemannen hatte sich schlielich auch rheiuabwrts bis Cln, Coblenz und Aachen ausgebreitet, wo sie mit den Franken zu-sammenstieen, denen sie den Besitz von Gallien streitig zu machen drohten. 2. Gallien selbst war nur noch bis aus einen kleinen Landesteil (zwischen Loire, Somme und Seine-Marne) römisch. Hier herrschte selb-stndig, als König der Rmer", Syagrius (seit 464), während der Sdwesten des Landes den Westgoten, der Nordosten seit dem Anfang des 5. Jahrhunderts den Franken gehrte. Bei den Franken hatte im Jahre 155

6. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 33

1913 - Langensalza : Beltz
Der römische Grerizwall. 00 methodische fragen und Aufgaben. Armin, das Vorbild eines deutschen Jünglings. Welche Bedeutung hat das Hermannsdenkmal auf der Groteuburg für uns? Erinnerung und Mahnung. Die Taufendjahrfeier der Hermannsschlacht im September 1909. Aufsätze: Ein römischer Flüchtling erzählt in Rom den Untergang des römischen Heeres. Wie Armin um die geraubte Gattin trauert. A n s ch l u ß st o f f e für den Deutsch- und Gesangunterricht: Deutschland, Deutschland über alles. Siegesgesang nach der Varusschlacht. Von F. Dahn. — Thusnelda in der Gefangenschaft. Von L. Prossel. — Armin. Von Hoffmann. — Die Hermannsschlacht. Von Otto Weber. — Augustus bei der Nachricht von der Hermannsschlacht. Von O. Fr. Gruppe. — Varus in Deutschland. Von Jul. Ed. von Cölln. — Der Tod des Drnsus. Von I. Krais. — Hermann der Cherusker. Von A. Kopisch. 3. Der römische örenzwall." Friedliche Beziehungen zwischen Römern und Germanen. In der Teutoburger Schlacht hatten die Römer die Erfahrung gemacht: Wenn die Germanen zusammenhalten, dann sind sie uns gefährlich. Leider hatten die deutschen Stämme bald nachher wieder den Beweis dafür geliefert, daß es ihre größte Schwäche war, einig zusammenzustehen. Jeder kleine Bauernfürst wollte gern befehlen und sich nicht befehlen lassen. Sie wollten keinen König über sich haben, keine Regierung, die das Ganze leitet. Einen wirklichen großen Staat zu bilden, dazu waren die Deutschen damals noch nicht fähig. Aber die Römer sagten sich doch: „Wir haben unsere Legionen nicht umsonst geopfert. Es kann die Zeit kommen, in der die Germanen klüger werden, sich znfammentuu und gegen unser Reich vordringen. Darum müssen wir unsere Grenzen schützen." Der Rhein war schon zu Augustus' Zeit durch eine ganze Kette von römischen Kastellen, Garnisonen, gesichert. Solche stark befestigten Waffenplätze waren Nymwegen, Xanten, Neuß, Köln, Bonn, Koblenz, Straßburg und Basel. Die größte Festung am Main war Mainz. Auch die Taunushöhe war mit Ringwällen (Trutzburgen) geschützt. Aber gerade diese Kastelle in der Mainebene und am Gebirgshang des Taunus wurden von den unruhigen Katteu oft überfallen und geplündert. Die Katteu wollten gern das Land zwischen Main, Rhein und Neckar, das heutige Großherzogtum Baden, gewinnen. Da kamen spätere römische Kaiser zu dem Entschluß, dieses schöne und fruchtbare Stück deutschen Landes von dem germanischen Hauptlande durch eine zusammenhängende Befestigung von der oberen Donau bis zum Mittelrhein abzutrennen und dem Römerreich einzuverleiben. Dadurch sollten also jene Trutzburgen in römischen Besitz kommen; das Taunusgebirge x) Sarwey u. Hettner, Der obergerinanisch-räthische limes. — v. Cohausen, Der römische Grenzwall in Deutschland. — Scheiblhuber, Aus der Heimat. Kulturbilder. — Mögt, Das deutsche Volkstum I. — Nickol, Bilder und Geschichten aus deutscher Vorzeit. I. Teil. Ratgeber Ii. Reiniger, Geschichte Teil 1. 2. Aufl. Z

7. Das Altertum - S. 262

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
262 Mischen Donau und Bodensee, da, wo Rhein und Donau in ihren Flu-lufen sich nhern, schtzten die Kaiser Trajan und Hadrian durch den 60 Meilen langen Limes romanus, den von einem Graben begleiteten rmischen Grenzwall oder Pfahlgraben, der etwa bei Andernach am Rhein begann, bei Aschaffenburg den Main berhrte und bis zur Mndung der Altmhl in die Donau reichte. Er hat zwei Jahrhunderte den Angriffen der Germanen widerstanden. Dieser Winkel zwischen dem Oberrhein und der oberen Donau wurde das Zehnt- oder Dekumatenland nach dem Zehnten genannt, den die eingewanderte Bevlkerung, altgediente rmische Soldaten und Handelsleute, entrichteten; die hier wohnenden germanischen Stmme gehrten fortan zum Reiche. Im Deknmatenlande blhte bald eine den Germanen bis dahin fremde Kultur, rmisches Leben, rmische Sitte und Bildung, empor. Aus den Standlagern der Rmer erwuchsen reich be-vlkerte, blhende Städte: am Rhein Konstanz, Basel, Straburg, Speyer, Worms, Mainz, Bingen, Koblenz, Kln, an der Mosel Trier und im Donaugebiet Ulm, Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Alle diese Städte waren Ausgangspunkte fr rmische Kaufleute und Hndler, die auf den groen rmischen Handelsstraen zu allen Stmmen der Germanen zogen und sie mit den Ereignissen eines verfeinerten Landes bekannt machten. Die sonnigen Ufer der Mosel und des Rheins wurden mit Reben bepflanzt, edlere Obstbume, feinere und seltenere Gartenfrchte, ein ver-vollkommneter Ackerbau zur Einfhrung gebracht und auch zu den frei gebliebenen deutschen Stmmen verbreitet. Im Innern Germaniens handelte der rmische Kaufmann Pferde und Rinder, Pelzwerk und Felle, Daunen, Wolle, ja von den Friesen selbst Wollengewebe (den Fries) ein. Rauch-fleisch, Honig, Rben und Rettige von riesiger Gre wurden nach Rom versandt; am Rhein gewachsener Spargel, einige leckere Fische aus den deutschen Flssen und seltenes Geflgel zierten als Leckerbissen die Tafel des rmischen Schwelgers. Die Ostseekste lieferte den wertvollen Bern-stein, und mit dem deutschen Goldhaar schmckten sich rmische Frauen. Die Germanen bekamen dagegen vom rmischen Kaufmann den jetzt viel begehrten Gold- und Silberschmuck, feinere Kleidung, sdlichen Wein. Aber noch enger wurde die Verbindung der Germanen mit den Rmern durch den Sldnerdienst, in den jene sich hufig begaben. Zahlreich wanderten die Germanen in das Reich der Rmer, um unter fremden Feldzeichen Ehre und Gewinn zu suchen und ihre kriegerische Lust zu be-friedigen. Durch das ganze rmische Reich waren deutsche Sldnerscharen in den Rmerheeren zu finden, ja es kam vor, da ein ganzer Volksstamm sich den Rmern zu Kriegsdienst verpflichtete. Heimkehrend erweckten dann

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 37

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Und wie's der große Kaiser hielt, so soll man's allzeit halten, im Schulhans mit dem kleinen Volk, im Staate mit den alten: den Platz nach Kunst und nicht nach Gunst, den Stand nach dem Verstand, so steht es in der Schule wohl und gut im Vaterland. K. Gerok. 24. Rheinsage. Am Rhein, am grünen Rheine, da ist so mild die Nacht, die Rebenhügel liegen in gold'ner Mondespracht. Und an den Hügeln wandelt ein hoher Schatten her mit Schwert und Purpurmantel, die Krone oon Golde schwer. Das ist der Karl, der Kaiser, der mit gewalt'ger Hand vor vielen hundert Jahren geherrscht im deutschen Land. Er, ist heraufgestiegen zu Aachen aus der Grust und segnet seine Reben und atmet Tianbendnft. Bei Rüdesheim, da funkelt der Mond ins Wasser hinein und baut eine gold'ne Brücke wohl über den grünen Rhein. Ter Kaiser geht hinüber und schreitet langsam fort und segnet längs dem Strome die Reben an jedem Ort. Dann kehrt er heim nach Aachen und schläft in seiner Grust, bis ihn im neuen Jahr.e erweckt der Traubenduft. Wir aber füllen die Römer und trinken im goldenen Saft uns deutsches Heldenfeuer und deutsche Heldenkrast. E. Geibel.

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 33

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 33 — einer Mannen. Ganelon aber ward des Verrats überwiesen und m die vier wildesten Pferde des fränkischen Heeres gebunden, die hn elenh’ z'ch zerrissen. So v 0uhlt uns der Mönch Turpiu die Sage von Roland :td dem Ende des Verräters Ganelon; aber die beglaubigte Gerichte erzählt uns nichts von Ganelon, und wir wissen nicht, ob gelebt hat oder nicht. Das Andenken an Roland lebt außer in diesen Sagen auch '.och in anderen fort. Wo der grüne Rhein das Gebirge verläßt, 'as in grauer Vorzeit seine Gewässer von Bingen bis ein das Ziebengebirge durchbrochen haben sollen, unsern von Bonn, liegt ein Ort, Nolandseck genannt. Auf einem steilen Berge steht da l noch ein alter Fensterbogen, der einst zu Rolands Burg gehört lj haben soll, die auf diesem Felsen stand. Von da schaut man r hernieder auf die schöne Insel Nonnenwerth im breiten Spiegel des Rheins, und gegenüber liegt die jähe Wand des Drachenfelsen wo einst der Drache die Jungfrau bewachte und dafür von dem Helden Siegfried den Tod erleiden mußte. Hinter dem Dracheu-felsen aber ragen die sechs andern Kuppen des Siebengebirges hervor. Aber noch in einer andern Weise ist uns das Andenken Rolands und zwar im Sachsenlande erhalten. In vielen Städten des Landes, das einst die alten Sachsen bewohnten, findet man gewaltige Steinbilder, die man Rolande nennt. Es sind riesenhafte Männergestalten, mit Waffen geschmückt; die Rechte hebt hoch das Schwert empor, und die Linke deckt mit dem Schilde die Brust. Von allen der berühmteste ist der Roland von Bremen, der auf dem Markte steht. Roland der Ries' am Rathaus zu Bremen, steht er ein Standbild standhaft und wacht. Rückert. Staude u. Göpfert, Lesebuch. 3 r A j i

10. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 108

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 108 — währten. Ein noch elenderes Schicksal traf den A r m i n i n s. Erst 37 Jahre alt, fiel der Befreier seines Volkes, scheinbar auf Anstiften des Segestes, als Opfer einer Verschwörung der eigenen Verwandten, zwölf Jahre nach der ruhmreichen Varusschlacht. Aber des Arminius Verdienst ging mit seinem Tode, der an das Ende Siegfrieds, des Helden der deutschen Sage, erinnert, nicht unter; das Volk gedachte seiner noch lange in Liedern. In unserer Zeit hat man dem tapferen Streiter auf der Grotenburg, einem Berge des Teutoburger Waldes unweit Detmold, ein hochragendes Denkmal errichtet; von dem in die Lüfte emporgehobenen gewaltigen Freiheitsschwerte der riesigen Heldenfigur leuchtet die goldene Inschrift herab: „Deutschlands Einigkeit meine Stärke, Meine Stärke Deutschlands Macht!" Römer und Germanen als friedliche Nachbarn. § 186. Städlegründungen am Rhein. Seitdem die Römer ihre Herrschaft am Rhein befestigt hatten, entstand an der linken Stromseite aus den Waffenplätzen der Legionen eine Anzahl von Ansiedlungen', die sich bald zu blühenden Städten entwickelten. Alle größeren linksseitigen Rheinstädte unserer Zeit sind aus solchen römischen Kolonien hervorgegangen. Wenn wir, um die wichtigsten Römerstädte zu nennen, etwa von E ö l n mit der linksrheinischen Eisenbahn nach Süden fahren, so führt uns das Dampfroß über Bonn, Remagen und Andernach nach C o b l e n z. Von da können wir einen Abstecher nach Trier machen, das im 4. Jahrhundert eine der glänzendsten Städte des römischen Reiches war. Von Coblenz fahren wir weiter über B o p p a r b und Ober-wesel nach Singen an der Mündung der Nahe. Bald grüßen uns die Türme des „goldenen“ Main z. Die Stadt war der glänzende Mittelpunkt des römischen Lebens am Rhein, und zahlreiche Spuren des Römertums sind noch heute dort zu finden; ein berühmtes Römermuseum birgt viele Tausende von Fundstücken. Weiter geht es rh ein aufwärts über Worms und Speyer nach Straßburg, das bei den Römern die „Silberstadt" hieß. Wir gelangen nach dem schweizerischen Basel, d. h. Königstadt, in dessen Nähe eine römische Gardelegion ihren Standort hotte, und enbigen die Fahrt in dem badischen Konstanz am Bodensee, der Stadt des Kaisers Konstantins. Eine große, belebte Heerstraße lies von einer Stadt zur andern?) Von Basel aus zog seit den Tagen des Kaisers Augustus eine kühne, 1) Gedicht: Lingg, „Die Röinerstraße."
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